Impulsantworten Erstellen

Grundlagen Faltungshall

Faltungshall Prinzip
Abbildung 1: Faltungshall Prinzip

Die Funktionsweise von Faltungshall ist im Prinzip ganz einfach: Bei der Verhallung von Tonmaterial wird ein Hall-Referenzsignal ins Tonmaterial mit eingewoben. Dieses Hall-Signal wird an jeder einzelnen Sampleposition aufgerufen und mit der aktuellen Lautstärke der Sampleposition abgespielt. Dieses Referenzsignal ist eine Raum Impulsantwort, die die akustischen Informationen eines Raums trägt.

Ein Faltungshall Plug-in ist somit nichts anderes als ein Sampleplayer, macht dies aber je nach Auflösung 48'000 oder 96'000 Mal pro Sekunde.

Die Impulsantwort

Spektrale Ansicht einer Impulsantwort
Abbildung 2: Spektrum und Waveform einer Impulsantwort

Die Impulsantwort ist somit der Grundstein des Faltungshall. Trägt die Impulsantwort die akustischen Informationen eines Raums, spricht man von einer Raum-Impulsantwort. Da wir uns in diesem Tutorial lediglich mit Raum-Impulsantworten beschäftigen, werden hier mit Impulsantworten Raum-Impulsantworten gemeint.

Die Impulsantwort definiert den Klang eines Raums. Sie wird vom Hall Plug-In an jeder einzelnen Sample-Position aufgerufen und eingebunden und erzeugt somit ein Hallsignal, das nach der Beschaffenheit der Impulsantwort entsteht.
Impulsantworten können aus akustischen Informationen bestehen, die aus Räumen mittels Knall- oder Sweep-Verfahren gewonnen wurden. Hier spricht man von einer Raum Impulsantwort. Impulsantworten können aber jegwelches Audiomaterial enthalten. Hier begibt man sich auf die experimentale Ebene und kann mittels synthetisch oder aus Sound Effekten zusammengestelltem Tonmaterial ganz neue Effekte erstellen. Schlussendlich ist es dem Hall-Plugin egal, was für eine Impulsantwort verwendet wird und auch solange die Rechnerleistung ausreicht. Das Einbinden der Impulsantwort erfordert viel Rechenpower und stellt hohe Anforderungen an ein System.

Autor: Guido Helbling, Avosound

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