Autor: Guido Helbling, Avosound - aktualisiert am 09. November 2017
Yangon ist Start und Endpunkt unserer Burmareise.
Wir bleiben erst einmal drei Tage um uns zu akklimatisieren. Dies ist auch bitter nötig, sind doch die angezeigten 37 Grad für Yangon nicht zu unterschätzen - und am Schatten gemessen.
Wie zwei Gespenster huschen wir also von Schatten zu Schatten um der Gluthitze zu entkommen. So ziehen wir durch die Stadt, und besuchen Sachen, die eher am Schatten anzutreffen sind, wie z.B. der liegende Buddha. Ich mache ein paar schöne Aufnahmen, dann verziehen wir uns in ein klimatisiertes Eiskaffee und lassen uns runterkühlen.
Bild: Abkühlung finden beim liegenden Buddha in Yangon - Auf den Fusssohlen trägt er das Universum
Wir sind etwas irritiert, Yangon ist keine typisch asiatische Stadt. Keine Mopeds, keine Fahrräder, keine Karren und anstelle von fröhlichem Gewusel herrscht ein einigermassen organisierter Strassenverkehr mit hauptsächlich Autos.
Bild: Bus mit Ausrufer - öffentliches Verkehrsmittel in Yangon
Ein Hauch von Adventure kommt auf, wenn man die Busse betrachtet. Diese fahrenden Schrotthaufen quälen sich mit einem Höllenlärm durch Yangon.
Mitfahren ist leider nicht, ausser man versteht den zum Bus gehörenden Ausrufer, der auf burmesisch die Stationen durch die Strassen brüllt. Oder man kann die burmesische Kringelschrift lesen?? Wir können es nicht, darum gehen wir zu Fuss oder nehmen ein Taxi.
Ebenfalls erstaunlich sind die tausenden von Raben, die in den Bäumen kreischen. Sie gehören genauso zum akustischen Stadtbild wie die lärmenden Busse.
Heute machen wir uns auf den Weg zur berühmten Shwedagon Pagode. Der Taxifahrer erschreckt uns, als er um 9 Uhr morgens meint: it is hot today. Wir fragen uns, wie heiss wird es noch werden?
Wir wollen die Shwedagon Pagode auf eigenen Faust erkunden, werden dann aber doch von einem Führer aufgegabelt. Er führt uns durch die Anlage und erklärt uns allerlei bis uns der Kopf schwirrt. So bringt es Glück, 3x mit dem bereitstehenden Stock auf die Glocken zu Schlagen, die in den Tempeln anzutreffen sind. Dies freut mich sehr, ich will sofort Aufnahmen machen, es sind aber viel zu viele Leute da.
Jedenfalls weiss ich nun, dass man ohne Bedenken eins auf die Glocke hauen kann, ohne dass man dafür ins Gefängnis oder in die Hölle kommt (je nach Land ist das eine das andere...). Für meine Tonaufnahmen und mich selber ist es wichtig zu wissen, was man tut und ich bin nun doch froh, dass uns der Guide aufgegabelt hat.
Wenn man in Yangon ist, wird man zweifelsohne bei der berühmtesten und einer der bedeutendsten Pagoden Asiens vorbei schauen.
Shwedagon ist nicht einfach eine Pagode. Da wo 1910 letztmals ein Tiger gesichtet wurde, befindet sich jetzt eine der eindrücklichsten Tempelanlagen Asiens, mit der 90 Meter hohen, goldenen Stupa der Shwedagon Pagode.
Sie ist gebaut aus Tonnen von Gold und geschmückt an ihrer Spitze mit unzähligen Edelsteinen. Dutzende von Tempeln, Seitentempel, Pagoden und Pagödchen, umgeben die Shwedagon Hauptpagode, alle mit den typischen Umbrellas an der Spitze, die reich verziert und mit hunderten von Glöckchen behängt sind, die im Wind zu klingeln beginnen.
Besucht man Shwedagon bei Nacht, erlebt man eine eindrückliche Atmosphäre bei angenehmen Temperaturen. Man trifft die Burmesen, wie sie mit ihren Familien feiern, ihre Heiligen besuchen und freut sich an der friedlichen und ausgelassenen Stimmung, die diesen ganz speziellen Ort umgibt.
Kleiner Tipp: Das Ticket ist für den ganzen Tag gültig. Man kann also am Abend nochmals kommen und die Atmosphäre geniessen.
Hafenkino am Irrawaddy River: Den unzähligen Fährbooten könnte man stundenlang zuschauen